Self-Eyebonding – Spiegelübung

Wir alle kümmern uns vorwiegend um unsere Verpflichtungen und um andere Menschen. Dabei bleiben wir selber, der Kontakt mit uns und unseren Bedürfnissen, oft auf der Strecke.

Deshalb empfehle ich euch die später folgende Übung möglichst regelmäßig durchzuführen.

Wir alle nehmen uns morgens die Zeit, unsere Zähne zu putzen, um Zahnkrankheiten und damit verbundene Schmerzen vorzubeugen. Dieser körperlichen Vorsorge sollten wir eine seelische Für- und Vorsorge folgen lassen. Im Bad sind wir morgens meist noch ungestört und der Alltag hat uns noch nicht fest im Griff. Die meisten von uns schauen eher kritisch in den Spiegel und verderben sich dadurch schon morgens die gute Laune.
Wie wäre es, wenn ihr euch künftig zu Tagesbeginn erst einmal wohlwollend um euch selber kümmern und euch dazu die nötige Zeit schenken würdet? Ich bin sicher, eure Seele würde sich freuen und euch einen besseren Start in den Tag ermöglichen. Ich weiß, es ist ungewohnt und somit anfangs befremdend, sich selber länger in die Augen zu schauen und dadurch Kontakt mit sich selber, mit seiner Seele aufzunehmen. Die Augen sind die Fenster zu unserer Seele!

Die nächste Herausforderung besteht anschließend darin, mit sich selber zu sprechen. Unbewusst haben wir meist große Widerstände dagegen, mit uns selber laut oder innerlich zu reden. Alte Glaubenssätze behindern uns oft daran, wie: „Nimm dich selber nicht so wichtig!“ oder „Wer Selbstgespräche führt gehört in die Psychiatrie“. Spring über deinen Schatten und übe es einmal ernsthaft und beobachte, wie sich dies künftig auf dein Leben auswirkt.

Ich bin sicher, dass es dir nicht schadet, sondern es dein Selbstbewusstsein stärkt und deine Seele dir für die bewusste Selbstzuwendung und Wertschätzung dankt.

Du wirst dich nach einer gewissen Übungszeit besser mit dir selber verbunden fühlen und die Selbstwertschätzung genießen. Selbstmitgefühl ist eine nährende Eigenschaft, die wir uns leider allzu selten schenken, was uns oft krank werden lässt.

Ähnlich ist es mit der vernachlässigten Zahnhygiene. Somit sind wir wieder beim morgendlichen Zähneputzen angekommen. Wie wäre es, wenn du vor- oder nach der Zahnhygiene deine Seelenhygiene anschließt und dadurch verbundener mit dir selbst zuversichtlich in den Tag gehst.

Praktisch könnte dies so ablaufen:

Du schaust dir selber liebevoll in deine Augen und nimmst dadurch erst einmal Kontakt mit deiner Seele auf. Bei diesem intensiven Augenkontakt ist es dir nicht mehr möglich, gleichzeitig an Sorgen und Pläne zu denken. Dein Gehirn bekommt eine Erholungspause. Wenn du dich unbeobachtet fühlst könntest du nun laut oder andernfalls innerlich sagen: „Liebe(r) … (eigenen Namen sagen), du bist es wert, dass ich dir meine volle Aufmerksamkeit und Liebe schenke! Du bist ein bewundernswerter Mensch, der sich immer bemüht, sein Bestes zu geben.

So wie du bist, darfst du mit dir zufrieden sein und dich wertschätzen. Wenn ich in deine Augen sehe, dann wird mir bewusst, wieviel Liebe in dir steckt, dass du ein wertvolles Gottesgeschenk für jeden bist, dem du begegnest.

Du darfst dankbar für all deine Talente und Fähigkeiten sein. Für deine Offenheit und Ehrlichkeit, dein Bemühen, anderen zu helfen und dich selbst dabei nicht zu vergessen.

Du hörst anderen wirklich zu und achtest sie als Gottesgeschöpfe, wie du selbst eins bist.

Du nimmst ihre und deine eigenen Schwächen gnädig an und übst bei Kränkungen dir und deinen Mitmenschen zu verzeihen.

Du, liebe(r) …, darfst dein Leben genießen, dich geliebt und dadurch glücklich fühlen. So, nun gehe ganz selbstbewusst, achtsam und zuversichtlich in diesen neuen Tag. Du bist ein wunderschöner Mensch, ein liebenswertes Gottesgeschöpf, voller Güte, Mitgefühl und Liebe zu dir und allen Lebewesen.

Sei dir immer dessen bewusst und lebe dein einzigartiges, selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben mit großer Begeisterung.
Ich liebe dich, so wie du bist!“

Falte anschließend die Hände vor deinem Herz und verneige dich und sage dir selber „Danke!“

Es wäre sinnvoll, einen eigenen individuellen Text zu erstellen, diesen sich selber sehr langsam eventuell mit entspannender Hintergrundmusik aufs Handy zu sprechen und morgens im tiefen Kontakt mit deinen Augen, deiner Seele, anzuhören und innerlich die Aussagen mit „ja“ zu bestätigen.

Spiegel-Übung – ein Beispiel zum Anhören:

Eine solche morgendliche Übung hätte folgende Chancen:

  • Sammlung und Konzentration auf dich und deine Stärken
  • Ein Akt der Selbstfürsorge und Selbstliebe
  • Eine Meditation, um unsere unruhigen und meist sorgevollen Gedanken zu beruhigen
  • Unsere Aufmerksamkeit auf Positives zu lenken
  • Den Tag mit mehr Selbstbewusstsein und Zuversicht zu beginnen

Auch in der Partnerschaft hat sich solch ein inniger Blickkontakt mit ähnlichen Aussagen sehr bewährt.

Wage es und halte es längere Zeit durch!
Dies wünsche ich dir von Herzen

Hermann-Josef